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Poststempelgilde e.V.
Vereinigung der Sammler, Forscher und Prüfer von Abstempelungen
und von Sondergebieten der Deutschland-Philatelie

Letzte Aktualisierung  12.06.2023

Wir über uns
Stempelkunde

Hamburg 1 Auslandsstelle
Harald Krieg, Hamburg

Nach dem 1. Weltkrieg kam der Auslandspostverkehr nur schleppend in Gang. Ausser den bestehenden Kartenschlüssen nach Holland und den nordischen Staaten mussten neue Kartenschlüsse mit den damaligen Feindstaaten vereinbart werden.

Zu den Aufgaben der Auslandsstelle gehörte die Abfertigung der gewöhnlichen Briefsendungen nach dem Ausland und der Einschreibsendungen nach dem überseeischen Ausland.

Um zu vermeiden, dass bei fehlendem Porto, die Postverwaltung des jeweiligen Empfängerlandes die Gebühren bekam, wurde bei der Auslandsstelle der fehlende Betrag durch Postwertzeichen verklebt und entsprechend mit dem besonderen Tagesstempel HAMBURG 1 AUSLANDSSTELLE entwertet. Der Absender wurde schriftlich aufgefordert den Fehlbetrag nachzuentrichten. So verblieb der Betrag bei der Deutschen Reichspost. Dies war  besonders wichtig um in der Zeit der wirtschaftlichen Rezession die Postkasse zu entlasten.

Nachfolgend sollen hier einige Briefe vorgestellt werden, die neben den vom Absender verklebten Postwertzeichen weitere Marken enthalten, die dann in der Auslandsstelle entwertet wurden.


Abbildung 1: Luftpostbrief nach Brasilien. 19.7.1929. 2. Gewichtsstufe über 5 g = 340 Pf und 25 Pf. Verklebt wurden nur 300 Pf, wobei bei der Einlieferung nur die oberen Marken durch den Handrollstempel entwertet wurden. Somit wurden die fehlenden 65 Pf nachgeklebt und mit dem Tagesstempel der Auslandsstelle gestempelt.


Abbildung 2: Luftpostbrief nach Peru. 2.6.1930. Hier wurde 145 Pf verklebt, Auslandsbrief 45 und Luftpost nach Amerika 2. Gewichtsstufe 100 Pf. Für die Weiterleitung per Luftpost mussten 250 Pf nachentrichtet werden.


Abbildung 3: Auslandsbrief nach Teheran (Iran). 6.7.1935. Porto 25 Pf. Der Brief wurde bei der Einlieferung nicht gestempelt und die Marke erst in der Auslandsstelle entwertet.


Abbildung 4: Auslandsbrief in die Schweiz. 2.3.1937. Nur mit 12 Pf freigemacht anstatt 25 Pf. Der Brief wurde durch Briefkasten aufgeliefert und ging durch die Stempelmaschine. In der Auslandsstelle wurden die fehlenden 13 Pf nachgeklebt und entsprechend entwertet.