Letzte Aktualisierung 10.11.2024
Rezension Band 189
Prof. Dr. Reinhard Krüger
Die Kriegsgefangenen-
Band 189 der Neuen Schriftenreihe der Poststempelgilde e. V., DIN A 5, Broschur,
148 Seiten, alle Abb. in Farbe, Preis 15,00 €, für Mitglieder 12,00 €, alle zzgl.
Versandkosten, ISBN: 978-
Zu bestellen bei: Literaturstelle der Poststempelgilde, Grabbeweg 36a, 59494 Soest oder über: info@poststempelgilde.de
Mit dieser Arbeit zeigt uns der Autor, Prof. Dr. Reinhard Krüger, dass er nicht nur auf dem Gebiet der Rohrpost oder der Telegraphie zuhause ist. Eines seiner vielfältigen Sammelgebiete sind Mehrfachfrankaturen der Deutschen Bundespost und der Deutschen Bundespost Berlin aus den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Über dieses Sammelgebiet kam er auch zu der vorgestellten Kriegsgefangenenmarke, die 1953 an den Schaltern der Bundespost in einer sagenhaften Auflage von 101.200.000 Stück verkauft wurde.
Vorgeprägt durch das Schicksal seines eigenen Vaters, der selbst als Spätheimkehrer aus dem Krieg kam, interessierten ihn bei dieser Markenausgabe neben den üblichen Frankaturen auch alle Umstände die zur Herausgabe der Marke führten. Gerade die politischen Hintergründe und Absichten, die man durch die Herausgabe erreichen wollte, führten auch zu kuriosen Umständen im postalischen Alltag. Poststücke, die in die damalige DDR oder anderen Staaten des Ostblocks gerichtet und mit dieser Marke frankiert waren, wurden geschwärzt, unkenntlich gemacht oder gar die Beförderung ganz verweigert. Das führt zu einer Vielfalt postalischer Belege, die unter der Rubrik Postkrieg fallen und teils dem tatsächlichen Gebrauch entstammen, teils von Sammlern, die über die Vorgehensweisen der Postverwaltungen der sozialistischen Ländern informiert waren, gefertigt wurden.
In dieser Monographie sind alle Möglichkeiten der postalischen Verwendung dargestellt und um historische und politische Aspekte ergänzt worden. Sie soll Anregung für Philatelisten sein, wie man eine Briefmarke in die Tiefe sammeln kann. Dem geschichtlich interessierten Leser bietet sich eine Darstellung eines täglichen Gebrauchsgegenstandes, bei dessen Nutzung es nicht nur um das Begleichen einer Dienstleistung der Deutschen Bundespost ging, sondern hinter dem sich auch ernsthafte politische Hintergründe verbargen. Zugleich soll diese Arbeit an eine Zeit erinnern, die von vielen Menschen schon wieder vergessen worden ist.